Make Peace with Nature – Können wir die Mutter Erde mit Kunst, Poesie und Musik heilen?

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Interkulturelle Ausstellung im Kult41 + partizipatorisches Kunstprojekt in Kollaboration mit Bonnections, Rhein-Indus Global Forum und Artists for Future Bonn/Rhein-Sieg

“Frieden mit der Natur zu schließen, ist die entscheidende Aufgabe des 21. Jahrhunderts.” – UN-Generalsekretär António Guterres

Make Peace with Nature ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt, das die Kulturlandschaften des Rheins und Indus miteinander verbinden und einen interkulturellen Austausch zwischen Orient und Okzident anregen möchte über die drei großen planetaren Krisen unserer Zeit: Klimawandel, Artensterben und Umweltverschmutzung.

Plastic Recyling Art – Ariadne Collage von Anna Thinius

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Kunstwerke des in Brühl lebenden persischen Künstlers Mahmoud Mirzaie und der Bonner Künstlerin und Kunstpädagogin Anna Thinius.

Die Exponate beinhalten Kalligrafie-Kunst, Gemälde und Kunstwerke, die Mahmoud aus natürlichen “Abfallmaterial” , wie menschliche Haare und Zwiebelhäute, geschaffen hat, sowie Plastic Recycle Textile Art von Anna.

Können wir die Welt mit Poesie heilen?

Im Innenhof bzw. Bus werden zudem Climate Poetry aus der  “And they left us Broken Planet” Gedichtreihe und Fotos zu sehen bzw. zu hören sein. Die Gedichte stammen von einem niederländischen Klimaforscher. Sie wurden von ihm letztes Jahr im Vorfeld der COP26 Klimakonferenz in Glasgow (100 poems in 100 days) via Twitter & Instagram veröffentlicht. 

Die Gemeinschaftsausstellung ist eingebunden in die Bonner Friedenstage, Europäische Nachhaltigkeitswoche und Bonner SDG Tage (17.09. – 11.10.), rund um die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, und beinhaltet ein interaktives Begleitprogramm mit Workshops zur Herstellung von Nature + Plastic Art, Poetry Writing und Parachutes for the Planet Bemalung. 

Vernissage mit Live Musik + Performance Art: 22.09.2022 | 19 Uhr

Musikalisch untermalt von dem Folkmusiker und Liedermacher Tom Kannenmacher.

Müllmonster Workshop mit Anna Thinius: 02.10.2022 l 15 Uhr

Finissage mit kreativen familienfreundlichem Programm: 16.10.2022 l 14 Uhr // Kult41, Hochstadenring 41, 53119 Bonn

“Wir sind eine Gruppe von Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Medienschaffenden unterschiedlichen Alters und Herkunft. Was uns vereint, ist die Sorge um unsere Mutter Erde und die Zukunft unserer Kinder. Wir sind überzeugt, dass es eines tiefgreifenden Kulturwandels und einer grenzüberschreitenden kreativen Kollaboration bedarf, um in der Dekade, die uns noch verbleibt, das Ruder rumzureißen und die Welterwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen,” erläutert Sandra Prüfer, Projektkoordinatorin und Mitgründerin der Bonnections Initiative.

Nur wenn wir die Art und Weise unseres Umgangs mit natürlichen Ressourcen verändern, können die Klimaziele noch erreicht, der Biodiversitätsverlust und die Verschmutzung des Planeten aufgehalten werden. Würden alle Menschen auf der Welt so viel konsumieren wie die Menschen in Deutschland, bräuchten wir drei Planeten Erde.

Climate Artivismus beim UN Campus in Bonn: Fallschirme zur Rettung unseres Planetens, für Klimagerechtigkeit und eine fossil-freie Zukunft

“Um die Krisen unserer Zeit und den Übergang vom fossilen ins erneuerbare Energiezeitalter zu bewältigen, müssen wir das Narrativ ändern, hin zu Lösungen und Möglichkeiten, neue Kommunikationswege finden, die Menschen emotional ansprechen, inspirieren und miteinander ins Gespräch bringen. Dazu braucht es, mehr denn je, Kunst und Kultur,” so Sandra Prüfer.

Bezugnehmend auf die UN Stockholm+50 Umweltkonferenz Anfang Juni soll in dem partizipativen Kunstprojekt beleuchtet werden, wie wir als Einzelpersonen und Stadtgemeinschaft den drei großen, zusammenhängenden planetaren Krisen – climate change, biodiversity loss, and pollution – gemeinsam begegnen können. Wie können wir persönlich unseren Frieden mit der Natur schließen und im Angesicht der multiplen Krisen zusammen ein “Climate of Togetherness” schaffen?

Kreative Workshop-Reihe

Im Rahmen der Ausstellung werden zudem eine Einführung in die Kalligraphie und Reihe von Workshops angeboten – Plastic Art, Aquarell Malerei & Poetry Writing.

Anna Thinius möchte in ihrem Workshop am 2. Oktober das Thema Plastic Pollution thematisieren und mit jung und alt imaginäre und reale Trash Monsters kreieren und ihr Müllmonster Buchprojekt vorstellen.

Kopf aus Zwiebschalen von Mahmoud Mirzaie

Neben einem Kalligraphie Workshop wird Mahmoud Mirzaie in einem zweiten Workshop mit Teilnehmer:innen (Zielgruppe: Kinder & Eltern) Kunst aus organischen Materialien, wie Ingwer und Zwiebeln, kreieren. Der pakistanische Geschichtsprofessor und Sufi Scholar Aslam Syed vom Rhein-Indus Global Forum möchte zudem eine Einführung in Sufi Poetry (auf Englisch) geben.

Der Climate Haiku Poetry & Aquarell Workshop von Sandra Prüfer (Bonnections) am 16. Oktober ist inspiriert von dem letzten Gedicht der Broken Planet Reihe, “Healing the world with poetry”, und den Climate Haikus der beiden IPCC Klimawissenschaftler Andy Reisinger (Neuseeland) und Gregory Johnson (USA).

Die in den Workshops entstandenen Werke werden bei der Finissage präsentiert. 

3 KOMMENTARE

  1. GEDICHT FÜR MUTTER ERDE

    Tornados, Hitze, Wassernot;
    Feuer wüten in Wald und Flur.
    Das Wetter gerät aus dem Lot,
    Klimawandel zieht seine Spur.
    Raubbau, Waldfrevel, Plastikflut;
    uns’rem Planeten geht’s nicht gut.
    Wir sollten uns Sorgen machen,
    und nicht über Greta lachen.

    Man produziert und produziert,
    plündert Ressourcen ungeniert.
    Gewinnmaximierung ist Pflicht,
    die intakte Natur zählt nicht.
    Börsenkurse steh’n im Fokus,
    Umweltschutz in den Lokus.

    Der Mensch, dieses kluge Wesen
    kann im Gesicht der Erde lesen.
    Er sieht die drohende Gefahr,
    spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
    Homo sapiens muss aufwachen,
    seine Hausaufgaben machen.

    Die Jagd nach ewigem Wachstum
    bringt letztlich den Planeten um.
    Das oberste Gebot der Zeit
    muss heißen Nachhaltigkeit.
    Statt nur nach Profit zu streben,
    im Einklang mit der Natur leben.

    Zu viele Buchen und Eichen
    mussten schon der Kohle weichen.
    Retten wir den herrlichen Wald,
    bewahren die Artenvielfalt.
    Kämpfen wir für Mutter Erde,
    dass sie nicht zur Wüste werde.

    POEM FOR MOTHER EARTH

    The earth is our mother,
    we will not have another.
    There’s no better place to find
    for animals, plants, mankind.

    Green woods, beautiful lakes,
    nature has got, what it takes.
    We have to keep clean the air,
    as environment everywhere.

    Put an end to coal mining,
    nuclear power and fracking.
    Climate concerns all nations,
    just as plastic in the oceans.

    For good living day and night
    must change darkness and light.
    Our planet, so wonderful blue,
    we will always protect, we do!

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

  2. Gedicht zum Waldzustandsbericht

    PATIENT WALD

    Über allen Wipfeln war Ruh,’
    heute setzt man dem Walde zu.
    Naturidyll zu Goethes Zeit,
    heute leiden Wälder weltweit.

    Unwetter, Hitze, Wassernot;
    die grüne Lunge ist bedroht.
    Feuer wüten in Wald und Flur,
    Klimawandel zieht seine Spur.

    Borkenkäfer in der Kiefer,
    auch zur Fichte zieht’s Geziefer.
    Statt sattes Grün und Waldeslust,
    kranke Bäume und Försters Frust.

    Jeder Baum, der zum Opfer fällt,
    macht etwas ärmer uns’re Welt.
    Wenn’s mit dem Wald zu Ende geht,
    stirbt letztlich der ganze Planet.
    Den Niedergang abzuwenden,
    liegt in unser aller Händen.

    KLIMA-WAHRHEITEN

    Plastikflut und Wegwerftrend,
    man konsumiert permanent.
    Nur unser ständiges Kaufen,
    hält das System am Laufen.
    Unser westlicher Lebensstil
    taugt nicht als Menschheitsziel.

    Es bremst kein Emissionshandel
    den weltweiten Klimawandel.
    Nicht ewiges Wachstum und Geld,
    Enthaltsamkeit rettet die Welt.
    Wir alle stehen in der Pflicht,
    maßvoll leben ist kein Verzicht.

    Weniger ist mehr,
    nicht nur im Verkehr und beim Verzehr.
    Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
    nehmen wir uns die Freiheit.
    Teilen und Second Hand der Trend,
    nachhaltig leben konsequent.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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